Mandarfen - Braunschweiger Hütte


Nach einem wunderbaren Frühstück ging es heute Morgen um 9 Uhr los. Sehr wehmütig verließ ich das Hotel 4 Jahreszeiten. Ich hatte noch nicht mal Zeit gehabt den 9.000qm großen Wellnessbereich zu nutzen (muss ich wohl nochmal wieder kommen :D ). Kurz zog ich sogar in Erwägung die nächsten Tage einfach dort zu verbringen, ich hab ja schließlich schon ordentlich was geleistet. Aber dann überwog die Neugier auf den heutigen Tag. Schließlich sollte es heute Gletscher zu bestaunen geben, an der Braunschweiger Hütte. 
Die Luft war kalt, mein Atem bildete kleine, weiße Wölkchen und ich stapfte munter drauf los, nach Mittelberg. 1,5km später war ich dort angekommen und ging weiter zum Gletscherrestaurant. Dort war auch die Materialseilbahn zur Hütte. Ich überlegte kurz, ob ich meinen Rucksack dort aufgeben sollte, aber zum einen war die Bahn gerade abgefahren und zum anderen gibt mir der Rucksack Sicherheit. Sollte ich irgendwo liegenbleiben, ist dort alles drin und dann ist der Rucksack am Ende oben und ich stecke irgendwo fest, dass wäre Mist. 
Also weiter mit Rucksack. Es ging Richtung Wasserfall, der sich mit einem lauten tosen bemerkbar machte.



 Erst war es noch recht gemütlich, am Fluss entlang, über Steine immer gemächlich bergauf. Nach einer halben Stunde ging es los - Stahlseilversicherte Passagen ohne Ende. Seit meiner Tour auf die Kampenwand habe ich mich dran gewöhnt. Ich finde daran sogar richtig Gefallen - ich kann mich so schön an denen hochziehen, das spart Kraft in den Oberschenkeln :D! So ging es weiter, bis ich vor dem Wasserfall stand. Danach folgte leichte Kletterrei über Steine, bis ich an eine Schotterstraße gelangte. Hier ging es steil bergauf, bis der E5 sich wieder links von der Straße weg in einem schmalen Pfad  den Berg hochschlängelte. Es ging über loses Geröll, dass ist ja nicht so meins, da habe ich immer Bedenken, dass die ganze Kiste irgendwann ins Rutschen gerät. Aber ich lebe ja nach dem Motto  „was passieren soll, passiert!“. Und wie ihr merkt, bin ich heil rüber gekommen. Danach begann wieder eine stahlseilversicherte Passage, es ging ziemlich steil hoch und dann kam endlich die Hütte in Sicht. Allerdings brauchte ich ab da nochmal 40 Minuten bis ich dort ankam, da ich immer wieder stehen bleiben musste um Luft zu holen!
Trotzdem war ich schon früh hier (13:45 Uhr), das gibt mir die Möglichkeit meinen Hüttenschlafsack zu trocknen! Ich habe nämlich erst heute Morgen festgestellt dass er den gestrigen Guss nicht trocken überstanden hat! 
Nun sitze ich hier, auf 2.759m Höhe, habe schon eingecheckt und zum Glück ein Zimmer bekommen! Ich war eigentlich fürs Lager gebucht! Ich bin so froh, da es morgen früh ja gleich so anstrengend wird, da möchte ich wenigstens die Chance haben gut schlafen zu können.
Das ist dass gute, wenn man Mitglied im DAV ist, da wird man bevorzugt behandelt, wenn Buchungen abspringen.
Das Zimmer duftet total schön (wie ein Saunaaufguss : Kiefer, schätze ich). 
Es geht mir auch erstaunlich gut hier oben mit der Höhe, etwas was mich sehr positiv überrascht! 
Wenn ich bedenke, wie es mir damals auf der Knorrhütte ging, als ich auf die Zugspitze wollte und die Hütte lag ja nur auf 2.051m und ich hatte die ganze Nacht Herzrasen und konnte nicht schlafen.
Während ich diesen Blogeintrag schreibe, sitze ich hier auf der Terrasse und genieße den Blick auf zwei Gletscher bei wunderschönem Wetter! Links zeigt sich der Ötztaler Gletscher, rechts der Pitztaler Gletscher. 
Ich bin ganz beeindruckt und zugleich stimmt es mich traurig, dass sie immer weiter abschmelzen. Der Klimawandel ist auch hier nicht aufzuhalten. So werde ich meinen Blick weiter voller Bewunderung auf diese beiden Gletscher richten und mich darüber freuen, dass ich auch diese Strecke gemeistert habe! 

Viele liebe Grüße 

Eure Nadine 


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